Wie du vorbereitet bleibst, wenn plötzlich alles ausfällt
Stell dir vor: Es wird stockfinster. Kein Strom. Kein Netz. Kein fließendes Wasser. Was tust du, wenn das Licht ausgeht – und es nicht nach ein paar Minuten zurückkehrt? In Berlin hat so etwas schon stattgefunden – über 30 Stunden ohne Strom, Heizung und Netz für Tausende Haushalte. Was also, wenn ganz Deutschland betroffen wäre? Die meisten sind darauf nicht vorbereitet. Aber du kannst das ändern. In diesem Beitrag bekommst du eine klare Strategie, wie du im Ernstfall handlungsfähig bleibst.
Die Basics: Strom & Kommunikation sichern
Wenn der Strom ausfällt, ist eine unabhängige Stromquelle geplant dein Herzstück. Eine Power Station und idealerweise Solarpaneele sichern Licht, Kommunikation und notwendige Geräte. Kerzen sind romantisch, aber riskant und kaum verlässlich.
Das Smartphone wird in einer Krise dein wichtigstes Kommunikationsinstrument. Lade es solange wie möglich an deiner Power Station. Aktiviere Stromsparmodus oder Flugmodus, nutze SMS statt großer Datenverbindungen – weniger Stromverbrauch, mehr Verfügbarkeit. Behandle dein Handy wie ein Überlebenswerkzeug.
Licht & Orientierung
Ohne Licht geht vieles verloren: Orientierung, Sicherheit, psychisches Wohlergehen. LED-Lampen mit Akku (*), Kurbel- oder Solarlampen sind ideal. Kopf- bzw. Stirnlampen lassen deine Hände frei – perfekt, wenn du gleichzeitig etwas erledigen musst.
Ersetze, wenn möglich, in zentralen Räumen Glühbirnen durch LEDs mit eingebauten Akkus (*). Einige schalten sich automatisch bei Dunkelheit ein – ein ruhigerer Umgang mit der Situation ist so viel leichter. Setze das Licht strategisch: Flur, Küche, Wohnzimmer –, damit du nicht im Dunkeln stolperst.
Lebensmittel & Kühlung
Der Kühlschrank hält ohne Strom typischerweise 4–6 Stunden. Danach gilt: Türen bleiben zu. Überlege, was schnell verdirbt, priorisiere diese Lebensmittel. Wenn du Stromreserve hast – intermittierend nutzen. Wenn nicht: Passive Kühlung (Kühlakkus, Außentemperatur, kühlende Behälter) und Verbrauch der gefährdeten Lebensmittel.
Wichtig ist auch der Notfallvorrat an haltbaren Lebensmitteln. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, für jede Person einen Grundvorrat für 10 Tage anzulegen.
Wasser – Lebenselixier sichern
Wasser ist essenzieller als alles andere – ohne Wasser kannst du nur wenige Tage überleben. Das öffentliche Wasser kann bei längeren Stromausfällen ausfallen. Daher empfiehlt das BBK, einen Vorrat anzulegen.
Für Trink- und Kochwasser gilt oft: etwa 20 Liter pro Person für 10 Tage. Neben dem Trinkwasser auch an Brauchwasser denken: für Hygiene, Kochen, Spülen etc. Behälter vorbereiten, regelmäßig prüfen.
Information & Kommunikation – wenn alles sonst versagt
Nicht nur Strom – auch das Netz kann ausfallen. Offizielle Warn-Apps wie NINA sind gut. Darüber hinaus wichtig: Ein Kurbelradio oder Radio mit Dynamo- / Solarbetrieb. Viele Geräte haben Zusatzfunktionen wie Taschenlampe oder Powerbank. Merke dir Frequenzen oder notiere sie sichtbar.
Kochen & Wärme
Dein Herd hängt meist am Strom oder Gas. Ein Campingkocher mit Gaskartuschen (*) kann Wärme und warme Mahlzeiten sichern. Übe vorher, wie du ihn benutzt (Sicherheit beachten – Lüftung, CO-Warner etc.). Halte Topf, Besteck & Zubehör bereit. Fertiggerichte, Konserven oder gefriergetrocknete Nahrung helfen, wenn Kochen schwer möglich ist.
Hygiene & sanitäre Versorgung
Ohne Wasser funktioniert die Toilettenspülung nicht. Hygiene wird in Krisen oft unterschätzt, spielt aber eine große Rolle, um Krankheiten zu verhindern. Ein Notfall-„WC-Kit“ mit Müllsäcken, Granulat, Feuchttüchern, Desinfektionsmitteln hilft enorm. Eine Campingtoilette kann Komfort und Hygiene deutlich verbessern. Vorräte für Hygieneartikel sind keine Luxus, sondern Überlebensgrundlage.
Stufenplan: 24 Stunden → 72 Stunden → 10 Tage
Überlege dir einen Plan in Phasen:
- Phase 1 (bis 24 Stunden): Ruhe bewahren – Licht an, Kommunikation sicherstellen.
- Phase 2 (bis 72 Stunden): Vorräte nutzen, Nachbarschaft kontaktieren, Kocher einsetzen, passives Kühlen usw.
- Phase 3 (bis 10 Tage): Langfristige Vorräte, volle Nutzung der Notfallstrategie, Gemeinschaftshilfe, regelmäßige Kontrolle.
Sprich den Plan mit deiner Familie oder Mitbewohnern durch, damit alle wissen, was zu tun ist. Kein Wirrwarr im Notfall.
Die 11 / 12 Überlebenspunkte & deine Checkliste
Was haben wir bisher als essentielle Maßnahmen zusammengetragen:
- Unabhängige Stromquelle (Power Station, Solar, Akkus)
- Kommunikationsmittel & Smartphone
- Licht (LED, Akkulampen, Stirnlampen)
- Kühlung & Lebensmittelmanagement
- Wasserbevorratung (Trinken, Kochen, Hygiene)
- Informationsmittel wie Radio
- Notfallkocher & Zubehör
- Haltbare Vorräte für Essen
- Hygiene & sanitäre Ausstattung
- Stufenplan für unterschiedliche Ausdauerzeiten
- Regelmäßige Kontrolle / Rotation der Vorräte
- Gemeinschaft & Nachbarschaft (Austausch, Hilfe)
Fazit
Ein Blackout mag unwahrscheinlich erscheinen, aber er kann jeden treffen – natürlich nicht jeden Tag, aber das Risiko besteht. Hoffnung allein reicht nicht. Vorbereitung ist deine Strategie. Fang klein an: Kaufe Wasser pro Person, eine Lampe, ein paar Konserven. Erstelle einen Plan. Sprich mit deinen Lieben. Jeder Schritt reduziert Chaos, Unsicherheit und Angst. Und du wirst nicht hilflos sein, sondern handlungsfähig.
Zur Checkliste
Quellen
- BBK – Ratgeber Notfallvorsorge: Checkliste [Empfehlung für 10‑Tage Vorrat etc.]
- BBK – Wasserversorgung und Trinkwasser als kritische Infrastruktur
- Notfallreserve Essen & Trinken, Niedersachsen
- Oberbergischer Kreis – Grundvorrat 10 Tage pro Person
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